Eine Sperrung des Amazon-Accounts hat zur Folge, dass sämtliche Verkaufsrechte verloren gehen. Dies bedeutet, dass als Verkäufer das Privileg entfällt, eigene Produkte auf dem Marktplatz anzubieten. In einigen Fällen kann es auch zu einer teilweisen Sperrung des Accounts kommen. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass man für den Versand in Eigenregie (Fulfillment by Merchant, FBM) gesperrt wird und nur noch über Fulfillment by Amazon (FBA) verkaufen darf. Des Weiteren kann Amazon Teile des Produktangebots sperren, wenn die entsprechenden Produkte die Kriterien für eine Sperrung erfüllen.
Es ist wichtig zu beachten, dass bei einer Kontosperrung Amazon etwaige ausstehende Einnahmen für etwa 90 Tage einfriert, um eventuelle Rückerstattungen abzuziehen. In dieser Zeit können jedoch noch ausstehende Bestellungen weiterhin versendet werden. Ein Amazon-Verkäufer, dessen Kontogesperrt ist, erhält die fällige Zahlung von Amazon nicht. In einem solchen Fall muss er warten, bis das Konto wieder entsperrt ist, um auf das sogenannte Amazon-Saldo zugreifen zu können.
Wenn es zu einer Kontosperrung kommt, erscheint im Amazon Seller Central die Meldung: "Ihr Konto wurde deaktiviert". Zusätzlich benachrichtigt Amazon den betroffenen Verkäufer per E-Mail über die Deaktivierung und listet die Gründe auf, die zur Sperrung geführt haben.
Wie kommt es zu einer Kontosperrung?
Amazon legt hohe Standards für Händler fest, die auf der Plattform verkaufen. Dies betrifft alle Aspekte der Verkaufskette, angefangen bei der Produktauthentizität über den Versand und die Abwicklung von Retouren bis hin zur Kundenkommunikation. Amazon bewertet die Leistung des Verkäufers in all diesen Bereichen. Der E-Commerce-Riese reagiert äußerst sensibel, wenn Händler diese Anforderungen nicht erfüllen. Verstöße gegen diese Anforderungen führen daher oft zu Kontosperrungen.
Konkrete Gründe, die zu einer Sperrung führen können, sind:
· Mangelhafte Verkäuferleistung: Wenn die Leistung eines Verkäufers über einen bestimmten Zeitraum den Anforderungen von Amazon nicht entspricht, kann dies zu einer Sperrung führen. Dies kann durch eine Rate von Bestellmängeln von über 1%, zu viel negatives Feedback, A-bis-Z-Garantieansprüche oder Kreditkartenrückbuchungen verursacht werden.
· Verstöße gegen Verkaufsrichtlinien: Händler, die gegen eine oder mehrere von Amazons Richtlinien verstoßen, können ebenfalls gesperrt werden. Beispielsweise können das Senden von marketingbezogenen E-Mails an Kunden oder Anfragen nach positiven Rezensionen eine Sperrung auslösen.
· Fehlerhafte Verkäuferinformationen: Falsche Angaben zum Amazon-Verkäufer können ebenfalls zur Suspendierung führen. Dies betrifft oft falsche Gründungsurkunden oder veraltete Firmenanschriften. Außerdem wird oft versäumt, alle wirtschaftlichen Eigentümer korrekt anzugeben. Jeder, der mehr als 25% der Anteile hält, muss gegenüber Amazon genannt werden.
· Patent-und Plagiatsvorwürfe oder gefälschte Ware: Die Verbreitung von Kopien oderähnlichen Produkten ist auf Amazon keine Seltenheit. Amazon behandelt solche Fälle rigoros, indem entsprechende Produkte oder sogar Händler gesperrt werden.
· Compliance-Verstöße: Bei der Preisfestlegung im Wettbewerb um die "BuyBox" müssen Händler oder Wiederverkäufer äußerst vorsichtig sein. Wenn Amazon eine Absprache bei der Preisgestaltung erkennt, wird dies als Verstoß gegen das Kartellrechtangesehen und kann zur Sperrung des jeweiligen Händlers führen.
· Existenzvon Doppelkonten: Amazon kann Händler, die zwei Amazon-Konten haben, anhand von Daten wie der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-ID), den Namen der Gesellschafter und anderen Identifikationsmerkmalen erkennen. Wenn es eine Überschneidung dieser Daten gibt, werden beide Konten gesperrt.
Was kann gegen eine Kontosperrung getan werden?
Die Wiederherstellung des Verkäuferkontos ist ein Prozess, der durch Einreichung eines Maßnahmenplans über das Amazon-Verfahren abgewickelt werden kann.
Der Maßnahmenplan sollte Antworten auf drei wesentlicheFragen enthalten:
• Was sind die Ursachen, die zur Sperrung geführt haben?
• Welche Maßnahmen hat der Verkäufer bereits ergriffen?
• Welche Maßnahmen wird er in Zukunft ergreifen, um diese Probleme zu vermeiden?
• Bei der Erstellung und Umsetzung des Maßnahmenplans sollten folgende Punkte beachtet werden:
Seien Sie deutlich und präzise.
Geben Sie eine Erklärung für jedes Problem an.
Fügen Sie Nachweise für alle Punkte hinzu.
Heben Sie wichtige Bereiche in Ihren Nachweisdokumenten hervor.
Wenn Sie sich auf bestimmte Vorgänge beziehen, nennen Sie diese im Plan, sodass der Amazon-Mitarbeiter darauf zugreifen kann (z.B. Case-ID, Batch-ID, Retouren-ID).
Schreiben Sie knapp und prägnant. Ein Maßnahmenplan sollte nicht länger als eine Seite sein.
Weitere Informationen zur Erstellung und Umsetzung des Maßnahmenplans finden Sie im Seller Central.
Was kann man im Vorfeld tun, um eine Kontosperrung zu verhindern?
Nicht jeder Verstoß führt unmittelbar zur Sperrung des Kontos. In der Regel gibt Amazon im Vorfeld eine Warnung. Erfahrungsgemäß warnt Amazon in etwa der Hälfte aller Fälle den betreffenden Verkäufer, bevor es zu einer Sperrung kommt. In diesen Warnungen informiert Amazon darüber, dass bestimmte Kennzahlen überschritten wurden, und gibt dem Verkäufer Zeit, das Problem zu beheben.
Wenn beispielsweise Verstöße wegen verspäteter Lieferungen vorliegen, können Sie die Bearbeitungszeit Ihrer Artikel erhöhen, um die Rate an verspäteten Lieferungen wieder zu senken.
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