Der Versand durch Amazon (FBA) ist für viele Händler der Schlüssel zu einem skalierbaren E-Commerce-Geschäft. Doch wer langfristig erfolgreich auf Amazon verkaufen möchte, muss die Amazon FBA-Gebühren im Detail verstehen – und richtig kalkulieren.
In diesem Beitrag zeigen wir dir aktuelle FBA-Kosten, wie du diese optimal einordnest, wann sich der Eigenversand (FBM) eher lohnt, wie sich die Retourenquote auf deine Marge auswirkt – und warum gerade bei Private Label-Produkten eine präzise Kostenkalkulation essenziell ist.
Beim Versand durch Amazon (Fulfillment by Amazon) lagert Amazon deine Produkte, übernimmt Verpackung, Versand und Kundenservice – auch bei Rücksendungen. Das spart Zeit und bietet deinen Kunden Prime-Versand.
Doch diese Leistung hat ihren Preis. Die Amazon FBA-Gebühren setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die du kennen musst:
Diese Gebühren richten sich nach Gewicht, Größe und Produkttyp. Amazon unterscheidet hier zwischen Standard- und Übergrößenprodukten. Die Preise reichen z. B. von ca. 2,81 € für kleine Standardartikel bis zu über 10 € für sperrige Pakete.
Tipp: Verwende den Versandrechner von Amazon, um exakte Werte für deine Produkte zu erhalten.
Je nach Saison und Artikelgröße variieren die Lagerkosten.
Langzeitlagergebühren (nach 365 Tagen) kommen on top, wenn du deine Lagerumschlagsrate nicht optimierst.
Gerade bei bestimmten Kategorien (z. B. Mode, Schuhe) musst du mit einer erhöhten Retourenquote rechnen. Amazon berechnet für jede Rücksendung eine Bearbeitungsgebühr – diese ist häufig genauso hoch wie die ursprüngliche Versandgebühr.
Das bedeutet: Retouren fressen deine Marge doppelt. Daher ist es wichtig, deine Retourenquote genau zu analysieren und gegebenenfalls Maßnahmen zur Reduzierung einzuleiten (z. B. bessere Produktbeschreibungen, präzisere Größentabellen).
FBM (Fulfillment by Merchant) bedeutet, dass du den Versand selbst übernimmst – entweder aus deinem Lager oder mithilfe eines externen Fulfillment-Dienstleisters.
FBM ist sinnvoll, wenn:
Allerdings musst du dich bei FBM um alles selbst kümmern: Versandzeiten, Kundenservice und Retourenmanagement. Das kann aufwendig sein – und führt bei Verzögerungen schnell zu schlechteren Bewertungen oder Buybox-Verlust.
Wer eigene Markenprodukte verkauft, profitiert durch Private Label-Produkte von höherer Marge und besserem Markenschutz – hat aber auch höhere Investitionen und ein stärkeres Risiko.
Gerade hier ist eine exakte Kalkulation aller Amazon-Gebühren entscheidend:
Private Label-Produkte mit niedriger Marge oder schlechter Retourenquote können schnell zum Verlustgeschäft werden – trotz hoher Verkaufszahlen.
Unser Tipp: Nutze Tools wie Sellerboard, Helium10 oder SellerLogic Repricer, um deine Profitabilität bei FBA im Blick zu behalten.
Ein Private-Label-Händler verkauft ein Küchenaccessoire:
Reingewinn pro Stück: ca. 11,67 €
Das klingt gut – aber nur, wenn Retouren und Werbekosten stabil bleiben. Eine Retourenquote von 20 % oder höher kann den Gewinn halbieren.
Ob du mit FBA, FBM oder einer Mischform arbeitest – entscheidend ist, dass du deine Zahlen kennst. FBA bietet enormes Potenzial, aber nur, wenn du die Kostenstrukturen durchdringst, die Retourenquote kontrollierst und dein Private Label-Produkt mit Bedacht entwickelst.
Möchtest du deine FBA-Gebühren in wenigen Minuten kalkulieren? Dann schau dir unsere FBA-Kalkulationstabelle an.